Auf der Schaffarm sind wir früh aufgebrochen, haben noch ein letztes Mal warm geduscht und dann ging es nach Te Anau zum Start des 60 Kilometer langen Kepler Tracks.
Wir mussten zunächst zum Besucherzentrum in Te Anau um die Tickets für die Hütten abzuholen. Für diesen Treck hatten wir auf das Zelt verzichtet und wollten uns die Luxus-Hütten anschauen, da es nur 2 Campingplätze vs. 3 Hütten gab. Im Nachhinein hätten wir uns auch die letzte Hütte sparen können, so kamen wir allerdings noch in den Genuss eines schönen Abends am See.
Beim Tickets abholen wurde gerade die Wetterprognose für den Tag verkündet: “Sturm und Regen bis Hagel”. Nachdem wir versprochen hatten, dass wir alles möglichst wasserdicht einpacken, sind wir zum Parkplatz an der Staumauer gefahren. Nachdem wir dort erstmal beim Dinge packen schön nass gesprühregnet wurden und alle Einkaufstüten aus dem Auto als Packsäcke missbraucht hatten, trafen wir die ersten Wanderer im Unterstand am Parkplatz, die auf besseres Wetter warten wollten.
Da die Wetterprognose aber für den Abend Unwetter vorhergesagt hatte und wir knapp 1000 Höhenmeter auf 14 Kilometern vor uns hatten, brachen wir gleich auf. Das erste Stück des Weges führte uns durch den Wald am Ufer des windgepeitschten Lake Te Anau entlang. Wir hatten Glück, da nur ein wenig Regen durch den Wald tröpfelte, blieben wir verhältnismässig trocken, nur wurde es langsam etwas warm, als es bergauf ging. Als wir zur Baumgrenze kamen, wurde es langsam etwas windiger.
Nach der Baumgrenze mussten wir eine moorige Hochebene überqueeren. Hier wurde es dann richtig windig, natürlich auch aus der Gegenrichtung. Kurz vor der Hütte fing es dann an zu regnen und zu stürmen, so dass wir fast auf den letzten Metern vor der Luxmore Hütte von einer kleinen Brücke geweht wurden. In der Hütte wärmten wir uns dann erstmal auf und fingen an unsere Keksvorräte zu dezimieren. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir vor dem Ofen in der Hütte, während wir versuchten, all unsere Kleinung zu trocknen und Logikrätsel zu lösen. Später trafen dann auch noch Wanderer aus der Gegenrichtung ein, die nicht alles wasserdicht verpackt hatten und zunächst einmal ihre Schlafsäcke trocknen mussten, da der Schlafsaal angenehme 10 Grad hatte.. Im Sturmheulen schliefen wir schliesslich ein.
Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich einen Abstecher zu einer nahen Tropfsteinhöhle einlegen, nachdem es ja den ganzen Nachmittag und Abend gestürmt hatte. Leider war das Wetter am Morgen nicht viel besser, so dass wir uns dann direkt auf den Weg über die Gebirgskämme aufgemacht haben.
Die Regenschauer hielten leider den ganzen Tag an, zwischendurch gab es dann auch immer mal Sturmböen und etwas Hagel, aber zum Glück klarte es zwischendurch auch immer mal für einige Minuten auf, so dass wir Fotos machen konnten. Die erste Schutzhütte nahmen wir noch für 5 Minuten Pause mit. Dadurch war uns danach im Wind aber erstmal wieder sehr kalt, so dass wir dann auf die 2. Hütte verzichtet haben und direkt durchgewandert sind. Oben auf dem Bergrücken hatten wir auch mit einigen Windböen zu kämpfen. Wie uns der Ranger am Abend erklärte, hatten wir allerdings nur 120-140km/h Windböen, da man bei stärkerem Wind anfangen muss, auf dem Weg zu kriechen. Uns ist zum Glück nur eine Regenhülle weggeweht (und wir konnten sie sogar noch einfangen, bevor sie ganz wegflog).
Der Abstieg zur 2.Hütte brachte uns wieder unter die Baumgrenze, von ca. 1300 Metern auf ca. 500 Meter Höhe. Beim Abstieg ging es im Zick-Zack über einen Erdrutsch eines am Anfang kleinen Baches, der langsam immer mehr Wasserfälle ausbildete, je öfter wir ihn überquerten.
Den Abend verbrachten wir wieder mit Kleidung trocknen in der Iris Burn Hütte.
Am 3. Tag folgten wir dann einem Fluss durch sein Tal bis zum Lake Manapouri. Die Strecke war sehr angenehm, da es eigentlich immer bergab ging, bis auf ein paar Anstiege, um Flüsse oder Erdrutsche zu überqueren.
Am sehr frühen Nachmittag kamen wir dann an der Moturau Hütte an. Da heute der erste wirklich sonnige Tag war, sind wir erstmal im Manapouri See schwimmen genangen. Bei der Sicherheitseinweisung am Abend meinte die Rangerin der Hütte, dass es ja das erste Mal seit Wochen einen schönen Abend geben würde und wir doch ein Feuer am Seem machen könnten. Zufällig hatte sie auch Marshmallows im Angebot..
Am 4.Tag ging es dann zunächst durch den Wald am Ufer des Lake Manapouri durch ein Sumpfgebiet, das auch in den Herr der Ringe Filmen genutzt wurde (wir haben aber keine Geister toter Krieger gesehen).

Weg, links und rechts zu sehen: Sumpf. Der Weg führte zu einer Aussichtsplattform an einem kleinen See im Moor. Die kleinen roten Blüten sind von fleischfressenden Pflanzen
Dann kamen wir noch an eine Hängebrücke, wo es zum ersten Parkplatz ging.
Danach folgten wir dann dem Waiau Fluss zurück zu unserem Parkplatz am Seeufer des Te Anau. Hier wurde es auch langsam wieder etwas belebter, man sah viele Tagesläufer mit Kindern (später stellte sich heraus, dass Sonntag (der 5.1.2014) ist und es deswegen so belebt war. Wir sahen fast 20 Menschen, die wir noch nicht von den Tagen davor kannten!). Das Wetter an dem Tag war trocken, natürlich fing es dann auf den letzten 500 Metern zum Auto nochmal an zu regnen, so dass wir uns auch richtig auf das Auto freuen konnten.

Dieser Vogel hat uns am Auto begrüßt. Er hatte auch gut aufgepasst, dass keine Keas das Auto in unserer Abwesenheit zerlegen
Da es erst früher Nachmittag war, als wir am Auto ankamen und wir bereits am 8.1.2014 in Christchurch sein wollten, fuhren wir direkt Richtung Queenstown zurück. In Queenstown war es dann noch immer recht früh. Nachdem wir uns wieder mit kritischen Lebensmitteln (Nudeln, Gemüse, Fleisch zum Grillen, Bier und Chips) eingedeckt hatten, entschieden wir uns noch gegen einen Abstecher zu Fergburger in Queenstown (das steht jetzt auf der Todoliste für das nächste Mal), obwohl uns alle davon vorgeschwärmt hatten. Aber wir hatten bereits am 1.1. beim Frühstück Pies vom Ferg baker gehabt. So fuhren wir dann noch durch die Kawarau Schlucht bis nach Cromwell und verbrachten den Abend dort erschöpft auf dem Campingplatz. Wir haben sogar den hässlichsten Plastikobstkorb der Welt an der Ortseinfahrt gesehen. Uns aber die Fotos davon gespart..











